Papier statt Plastik? Öko-Mythen im Haushalts-Check

Papier statt Plastik? Öko-Mythen im Haushalts-Check

Welcher Ratschlag ist sinnvoll, welcher nicht?

Nachhaltiger leben, für uns und unsere Umwelt – ein toller Vorsatz! Was viele nicht wissen: So mancher oft gehörte Ratschlag ist überhaupt nicht sinnvoll.

Nein, nur weil „Bio“ draufsteht, muss ein Produkt noch lange nicht gut für die Umwelt sein: Zum Beispiel, wenn es sich um Kartoffeln aus dem heißen Ägypten handelt, die dort erst stark bewässert werden und dann einen langen Transportweg überstehen müssen. Und wie sieht es mit anderen Aussagen zur Nachhaltigkeit aus?

„Papier ist viel besser als Plastik“ Stimmt nicht ganz.
Klar, Plastik ist der Umweltsünder Nummer 1. Es verrottet nicht, verschmutzt die Meere und hat tödliche Folgen für Tiere. Papiertüten bauen sich zwar ab, für die Herstellung braucht man aber viel Energie und Chemikalien. Am besten auf wiederverwendbare Stoffbeutel zurückgreifen. Diese kann man zudem ganz individuell verzieren.

„Nach Verlassen eines Raumes: Licht aus“ Stimmt nicht ganz.
Wer nur wenige Minuten den Raum verlässt, sollte das Licht ruhig anlassen: Beim Anschalten wird selbst bei Energiesparlampen so viel Energie verbraucht, wie sie anschließend für etwa drei bis fünf Minuten Betrieb benötigen.

„Lieber zu Glasflaschen greifen“ Stimmt nicht ganz.
Wichtiger als die Unterscheidung zwischen Plastik und Glas ist die zwischen Einweg und Mehrweg. Einwegflaschen legen laut Studie der Deutschen Umwelthilfe von der Produktion bis zum Kunden und von dort aus zur Entsorgung 520 Kilometer zurück – rund doppelt so viel wie Mehrwegflaschen. Diese werden außerdem bis zu 50 Mal wiederbefüllt. Wenn Sie sich für Mehrwegflaschen aus Plastik entscheiden, achten Sie nur darauf, diese nicht in der Sonne zu lagern, da sich sonst Schadstoffe aus dem Plastik lösen können.

„Wasser sparen hilft der Umwelt“ Stimmt nicht ganz.  
Im Haushalt lohnt sich das Sparen – für den eigenen Geldbeutel. Doch wenn zu wenig Wasser durch die Kanalisation fließt, um die Rohre freizuhalten, müssen die Wasserwerke nachspülen. Davon hat die Umwelt nichts.

„Für Öko-Strom entscheiden“ Stimmt.
Aber Vorsicht bei der Wahl des Anbieters, denn der Begriff Öko-Strom ist nicht geschützt! Viele große Energie-Konzerne verteilen Stromanteile dafür nur um. Besser auf reine Öko-Strom-Anbieter setzen.

„Geschirr lieber von Hand abspülen“ Stimmt nicht.
Studien zeigen, dass das Spülen in der Maschine weniger Energie und Wasser verbraucht als das von Hand. Die Maschine immer ganz befüllen, auf Vorwäsche verzichten und ein Sparprogramm bei niedriger Temperatur auswählen.

„Im Kurzprogramm die Wäsche waschen“ Stimmt nicht.
Um schneller ein gutes Reinigungsergebnis zu erzielen, wird hier reichlich Energie verbraucht. Am sparsamsten sind die so genannten Eco-Programme. Sie laufen bis zu drei Stunden lang. Das Waschmittel hat dadurch mehr Zeit zu wirken, so dass niedrigere Temperaturen für eine gründliche Reinigung reichen.

„Obst immer nur regional kaufen“ Stimmt nicht ganz.
Obst aus der Region zu kaufen ist nur dann besser für die Umwelt, wenn es nicht in Kühlhäusern gelagert wird. Dies ist aber nur in der Erntezeit und kurz danach der Fall. Obst und Gemüse deshalb am besten immer saisonal einkaufen: Die Kohlendioxid-Belastung beim Transport von Übersee ist geringer als die sehr Energie-intensive Lagerung von heimischem Obst.



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